Orgeln
Vosselaar, Onze-Lieve-Vrouwkerk (Verbuecken 1739, I/14)
Die älteste bekannte Quelle, in der der Name Vosselaar auftaucht, ist eine Urkunde der Abtei von Sint-Truiden aus dem Jahr 1164. Daraus lässt sich ableiten, dass zu diesem Zeitpunkt bereits eine Kapelle oder eine kleine Kirche errichtet worden war. Im Jahr 1426 wurden die Rechte von Witheren von der St.-Michael-Abtei in Antwerpen übernommen, der fast sofort Pläne für den Bau einer neuen Kirche machte. Den Bildersturm von 1566 scheint die Kirche gut überstanden zu haben. Im Jahr 1703 wurde sie von der Armee des Herzogs von Malbourough schwer in Mitleidenschaft gezogen. 1797 wurden unter französischer Herrschaft alle Gottesdienste verboten. Doch einige Monate später wird die Wiederinbetriebnahme der Kirche aufgrund des Konsulardekrets vom 28. Dezember 1799 wieder erlaubt. Im Jahr 1875 entschied man sich für einen drastischen Eingriff: Der Turm wurde beibehalten, das alte Kirchenschiff abgerissen und ein völlig neues Kirchenschiff gebaut. Im Jahr 1878 wurden die Arbeiten abgeschlossen. 1973 wurde das Innere der Kirche vollständig umgestaltet, so dass sie ihr heutiges Aussehen erhielt.
Verbuecken 1739, I/14
Jakobus Verbuecken baute 1739 eine Orgel für die Kirche. Sie hatte ein Manual mit vierzehn Registern und kein Pedal. Spätere Umbauten an dieser Orgel führten zum Verfall: Zum einen wurde das Orgelgehäuse 1924-1925 stark verstümmelt und so verändert, dass es unter dem Bogen in der Turmwand platziert werden konnte; zum anderen wurde das Pfeifenwerk auf zwei Werke aufgeteilt: ein Hoofdwerk und ein Reciet. Die gesamte Konstruktion verursachte Schäden im Inneren und am Pfeifenwerk, so dass die Orgel langsam verkümmerte und schließlich völlig verwahrlost zurückgelassen wurde. Die Aufrechterhaltung eines solchen Zustands kann nicht das Ziel einer angemessenen Wiederherstellungspolitik sein. Die Rückkehr zu einem geschlossenen Orgelgehäuse als Resonanzkörper für ein vollwertiges Instrument war daher die allererste Option. Dank der Ergänzung mit Verbuecken-Pfeifen aus der verschollenen Orgel in Beerse konnte ein Maximum an historischem Material wieder zum Klingen gebracht werden. In den Jahren 2004-2007 wurde die inzwischen stark veränderte Orgel von der Firma Thomas restauriert und rekonstruiert.
Manuaal C – d3
Prestant . . . . . . . . . . . 8'
Holpijp . . . . . . . . . . . . . 8'
Octave . . . . . . . . . . . . . 4'
Fluyt . . . . . . . . . . . . . . . 4'
Quintefluyt (B/D) . . . . 3'
Superoctave . . . . . . . . 2'
Veldfluyt . . . . . . . . . . . 2'
Tierce Superius . . . 13/5'
Sexquialter 2f. (B/D)
Cornet 5f.
Mixtuer 3f.
Cimbal 2f.
Trompet (B/D) . . . . . . . 8'
Vox Humana . . . . . . . . 8'
Tremblant
Pedaal C – c1
angehängt
Mechanische Spiel- und Registertraktur, Schleifladen.
Tonhöhe: a' = 403 Hz, Temperatur: Rameau mit 3 reinen Terzen.